33. Tag, Tenö -> Tenö (28.1km)

Freitag, 02. Oktober 2015

An unserem vorletzten Rudertag stand eine weitere Tagestour an. Dieses Mal nicht auf dem Mälaren, sondern im Stockholmer Schärengarten. So wurde ein Reservetag sinnvoll in eine interessante Fahrt umgesetzt ohne dass wir den gesamten Aufwand des Auf- und Abbauens haben.

Nach dem Frühstück gab es noch ein paar Dinge zu organisieren. So langsam rückte die Fährfahrt und die damit verbundenen Erledigungen deutlich näher. Man begann sich Gedanken über dies und das zu machen und es scheint langsam realistisch nah und nicht mehr in weiter Ferne.

Torbens Blick vom Frühstückstisch (bzw. eine Stunde später) - Tisch, Zelt, Boot, Strand, Wasser
Torbens Blick vom Frühstückstisch (bzw. eine Stunde später) – Tisch, Zelt, Boot, Strand, Wasser

Um 11 Uhr begannen wir mit den Fahrtvorbereitungen. Den Kurs hatte Julian schon am Vortag abgesteckt, sodass nur noch die wichtigsten Dinge für die Tagestour in wasserdichte Taschen und Säcke verpackt wurden. Der kurze Weg ins Wasser war auch schnell gemeistert und es ging los. Heute mit viel Wind, mehr als wir brauchten.

Erster Zwischenstopp war bereits nach wenigen Kilometern, noch in Sichtweite von unserem Nachtlager, die Festung Vaxholm. Dort besichtigten wir die Festungsanlagen bei wieder einmal Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.

Außenansicht der Festung Vaxholm
Außenansicht der Festung Vaxholm

Nachdem wir als einzige Touristen die kleine Insel verließen, ging es schnell auf die freien Wasserflächen zwischen den Schären: Julian wurde schnell daran gewöhnt, dass heute ohne schwere Beladung im Heck das Steuer auch mal quer zur Fahrtrichtung die Wellen touchiert, während das Boot gedreht wird. Folglich wurde regelmäßig einseitig überzogen um diese Steuerwirkungseinbußen auszugleichen. So verflogen die ersten Kilometer bei starkem Schiebewind (25 km/h + Böen bis 50 km/h) und wir erreichten zur ersten Pause einen ruhigen Platz zwischen den Schären.

Pause am östlichen Umkehrpunkt
Pause am östlichen Umkehrpunkt

Dort waren wir am östlichen Umkehrpunkt der Tour angekommen, was gleichzeitig hieß, dass wir von nun an den Westwind gegen uns hatten. Bereits nach wenigen weiteren Inseln erreichten wir ein breiteres Fahrwasser, das zu durchqueren war. Dabei begann die Salzwasserdusche für heute. Noch kam der Wind von schräg vorne und wir einigermaßen voran. Nach der Überfahrt im nächsten Windschatten angekommen stand Abpumpen an. Nach weiteren Schären kamen wir auf eine Ost-West-Strecke mit sehr wenig Landdeckung sprich voller Windlast und frontalen Wellen. Bei einem kurzen Stopp in einem Hafen in einer schützenden Bucht wurde die Lage nachträglich sondiert und etwas Stärkung zugeführt.

Auf den folgenden Kilometern gegen den Wind flog die Gischt wie gerne auch horizontal weiter, sodass es das Wasser vom 2. Ruderplatz aus etwa 4 m weit bis zur Fahne schaffte und diese 20 cm über der Bordwand traf. Da das leider kein seltener Anblick war, brauchten wir am Ende der Gegenwindstrecke unter Vollgas eine Pause, bevor es zu den etwas ruhigeren Schlusskilometern ging und wir vergleichsweise entspannt das angestammte Nachtlager erreichten. (Von den extremeren Abschnitten gibt es leider keine Fotos, da die Kamera nicht aus der Tonne durfte und wir zu der Zeit auch anderes zu tun hatten, als Handyfotos zu machen…)

alles wieder ruhig vor der Weiterfahrt auf die Schlussetappe
alles wieder ruhig vor der Weiterfahrt auf die Schlussetappe

So hatten wir trotz der „nur“ 28 km einen anstrengenden Tag und waren froh, angekommen zu sein. Julian hatte dabei seine gut gewählte Wunschroute in weiser Vorraussicht unterwegs bereits um einige Gegenwindkilometer abgekürzt.

Nach Trockenlegen und einer guten Portion Käsenudeln ging es mit Planungen für den Stockholm-Aufenthalt und weiteres Vorgehen der kommenden Tage an die üblichen Tagesbeschäftigungen (Blog + Route) sowie Vorbereitung des Sightseeings.

Währenddessen machte Julian die Entdeckung des Tages: Wir sind mit unseren Planungen einen Tag zu früh in Stockholm!!! – Seit einigen Tagen zählten wir auf Montagabend als Fährabfahrt herunter und die Tickets/ Buchungen wurden nicht wieder besehen. Bei Überlegungen über den Helsinki-Aufenthalt kam dann der fehlenden Tag zum Vorschein, der wohl in Stockholm verbracht wird.