3. Tag, Lilla Edet -> Trollhättan (22.3km)

2. September 2015

Nach erneutem regnerischem Abend wurden wir zum ersten Mal von Sonnenschein geweckt und nutzten sofort die Gelegenheit, draußen Kleidung zu trocknen und zu frühstücken.

Morgen an der Schleuse „Lilla Edet“

Die erste große Herausforderung am Morgen: Den Tisch auseinander zu nehmen! Nachdem die Tischteile ein Tag vor der Abfahrt noch passend geschliffen wurden, hatte sich das Holz in der Feuchtigkeit soweit gedehnt, dass sich die Tischteile nicht mehr voneinander lösen lassen wollten. Nach mehrminütigem Ringen mit dem Tisch, gab dieser dann doch nach, sodass wir ungewohnt schnell alles zusammen gepackt haben. Eine kurze Erkundungstour zur Einsatzstelle hinter der Schleuse offenbarte uns ein weiteres Problem: Wie Berlin vom Wasser die enge Treppe hochbekommen? Nach kurzem Schultertragen entschieden wir uns dann doch dafür, Berlin abzuriggern. Trotz frühem Aufstehen, schafften wir es erneut erst kurz vor drei loszukommen.

Die Strömung war erneut stärker als gedacht, sodass wir gut drei Stunden bis nach Trollhättan brauchten.

Dort angekommen, wurde das Boot ausgeladen, rausgeholt und verladen. Die nächsten 100m zu Fuß waren anstrengender als die letzten 18km Rudern. Grund: Den Höhenunterschied den die Schleuse sonst für uns überwunden hätte, mussten wir nun mit eigener Muskelkraft überwinden. Heißt, Gut 150kg Boot und Gepäck gut 20m den Berg hinauf schieben.

Historische Schleusentreppe (1800) in Trollhättan mit unserem Fahrweg daneben

Oben angekommen gab es eine kurze Verschnaufspause, schnell den Weg raussuchen, die Natur düngen und dann ein leider immer wiederkehrendes Problem: Aufgrund von Setzungserscheinungen vom Material, verdrehen sich die Räder unseres Bootswagens immer wieder quer zur Fahrtrichtung, was kurze Reperaturpausen erfordert. Aufgrund der stark vorran geschrittenen Zeit und dem Wunsch, nicht erneut die ganze Nacht durch zu rudern, entschieden wir uns, einen Campingplatz in Trollhättan aufzusuchen.

Nach einigen Startschwierigkeiten beim Transport, war eine gute Konfiguration gefunden, den Wagen zu ziehen, sodass wir entspannt in die Stadt fuhren, um Vorräte für die nächsten Tage zu kaufen. Die Augen sind groß, wenn ein Ruderboot quer durch die Fusgängerzone gezogen wird und so gab es auch während der Einkaufspause viele interessierte Passanten, die sich die Sache genauer anschauten.

Unser Boot in Trollhättans Fußgängerzone

Anschließend war auch der Campingplatz schnell erreicht. Leider waren wir außerhalb der Öffnungszeiten angekommen und hatten es versäumt, uns anzumelden. Nach kurzer Krisensitzung vor der Haustür, kam ein Camper, uns einen Campingplatz auszuweisen und die Codes für die sanitären Anlagen zu verraten. Unter dem Schein unserer LED konnten wir zum ersten Mal trocken unser Nachtlager aufschlagen und waren bereits um kurz nach 21:00 am Abendessen. Ein Rekord!

Zeltaufbau im Scheinwerferschein