2. Tag, Kungälv -> Lilla Edet (35.0km)

1. September 2015

Nach sehr sehr nassem Aufbau am Vorabend war es ein schönes Gefühl, ohne Regen auf dem Zelt aufzuwachen. Nachdem wir allerdings erst spät schliefen, war der Morgen dann auch nicht so früh und zog sich hin. Es waren noch Sachen zu erledigen, insbesondere waren die Elektronik-Anlagenteile noch nicht alle vor Reisebeginn fertig geworden… ja, man sollte früher anfangen. Das gleiche Thema wie immer. So kam es nach dem Frühstück zu einer kleinen Lötsession in der Küche des Campingplatzes. Wunderbar. Sogar mit ESD-Schutz-Unterlage auf der Edelstahlspüle!

Elektronikwerkstatt in der Küche – vielbesucht und bewundert von den anderen Gästen

Der Abbau bei leichtem Niesel mitsamt Transport zum Steg dauerte mit Mittagessen an einem Kiosk bis 16 Uhr… und an dem Tag sollte es laut Plan bis zum Vänern gehen. Dass das nichts werden konnte und Torben da ein größerer Fehler bei der Streckenbestimmung unterlaufen war, fiel uns erst unterwegs auf. Zur Lageklärung an einem der Fahrwasserbegrenzungspfähle festgemacht, alternative Ziele gesucht und Campingplatz abbestellt. Selbstverständlich hat man mitten im Nirgendwo LTE mit gutem Empfang auf dem Boot. 🙂 und ebenfalls zuvorkommend werden die Seekabel an den Pfeilern stets mit einer Kausche über einem Haken verlegt, auf den unser Seil noch gut passt! Pause ohne zurückzutreiben.

Erste Krisensitzung am Fahrwasserbegrenzungspfahl

Auch mit verkürzter Strecke machte uns die Gegenströmung gut zu schaffen und wir kamen nur langsam voran, versuchten dann ab 19 Uhr ein Plätzchen für ein Nachtlager zu finden und scheiterten daran. Am Götaälv gibt es einheitliche Kanalböschung aus großen Felssteinen, an denen das Boot unmöglich herauszubekommen ist. So fuhren wir bis es dunkel wurde. Zwischendurch immer mal wieder Regen und immer noch keine Bleibe. – Krisensitzung an einem Fahrwasserbegrenzungspfahl – Anlegestellen via Satellitenbild von Google suchen, Ufer bei Weiterfahrt mit am Ausleger installiertem Fahrradscheinwerfer absuchen – Es verging Stunde um Stunde und wir kamen nur langsam voran. Immerhin wurde die Überlegung an einem Fahrwasserbegrenzungspfahl zu übernachten nicht weiter in Betracht gezogen. 😀 Nachdem wir immer noch nichts gefunden hatten, folgte der Beschluss doch bis zur Schleuse Lilla Edet zu fahren und dort an der „strandigen“ Stelle auszusetzen.

Dort angekommen orientierten wir uns erstmal Richtung Schleusenkammer und fanden einen schönen Steg. Gut brauchbar. Oben dann noch eine fein geschotterte Freifläche mit ein wenig Gras – die Ansprüche an einen Zeltplatz sinken schnell. Beim Ausladen fängt es heftig zu regnen an, Aufbau im strömenden Regen im Schein der Hochleistungs-LED, am Vormittag erst fertig gelötet. 🙂 Nachdem alles aufgebaut war noch kurz vorm Einschlafen Nudeln gekocht. Ist mit Sekundenschlaf nicht immer einfach. Kopfkissen dann um 3 Uhr. – Das wichtigste Gut ist eindeutig das trockene Innenzelt!