19. Tag, Motala -> Ljungsbro (34.2km)

Freitag, 18. September 2015

Torben hatte sich zum Geburtstag gutes Wetter gewünscht und so fiel immerhin der angekündigte Regen aus. Der kräftige Wind mit ordentlichen Böen blieb. Ein Glück, dass wir heute sowieso vorhatten direkt an Land weiter zu ziehen, denn es waren es bis zur ersten Schleuse nur wenige Kilometer und wir mussten noch einkaufen.

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Start in Motala Trotz des angekündigten Regens bestes Wetter!

Gestärkt durch Zimtschnecken ging es dann am Mittag auf dem Borensee mit der heutigen Ruderstrecke los. Zum Einsetzen fand sich ein Segelverein, der einen perfekten Steg für uns hatte (und wie in letzter Zeit üblich sonst keine Wassersportler, die einem den Platz streitig machen könnten).

Boren bei starkem Wind
Boren bei starkem Wind

Der See begann mit sehr kleinen Wellen und ordentlich Schiebewind. Da wir in Windrichtung fuhren, wuchs die Strecke des Windes über dem Wasser und damit auch die Wellenhöhe bald an und es wurde nasser als erhofft. – Einer der kältesten Abschnitte des bisherigen Fahrt. – Angekommen in Borensberg war eine Schleuse zu umtragen. Glücklicherweise die Einzige für heute. Dafür hatte es jedoch die Anlegestelle in sich und wir bekamen das erste Mal beim Herausnehmen des Bootes an der hohen Kante Wasser ins Boot. Nach dem Beladen auf der anderen Seite gab es teilweise trockene Kleidung (die Kleidung, die teilweise angezogen wurde, war komplett trocken) und eine Zwischenmahlzeit im Windschatten.

An dieser Stelle wurde auch die Tagesetappe auf einen Rastplatz am Göta-Kanal kurz vor Ljungsbro als realistisches Tagesziel angesetzt, denn Linköping wäre heute unerreichbar geblieben bzw. erst Mitten in der Nacht erreichbar. So ging es mit neuem Schwung auf das Kanalstück: 14 km ohne Schleusen bis zum erwählten Nachtlager! Das sollte sich gut machen lassen und in etwa 2 Stunden erreicht sein. Bereits nach kurzer Zeit zeigten sich erste Brücken, die wir jedoch alle noch gut passieren konnten. Bei einer war lediglich das Zugseil zum Öffnen der Brücke unterhalb der Fahrbahn zu umfahren, da Wagen und Fahne ansonsten nicht durchgepasst hätten.

Ein tief hängendes Seil einer Brücke versperrt die Durchfahrt.
Ein tief hängendes Seil einer Brücke versperrt die Durchfahrt.

Nach weiteren kurzen Zwischenstopps kamen wir dann zur letzten (ungeplanten) Hürde für diesen Tag: Eine Schiebebrücke (wie hier sehr häufig zu treffen) mit Zahnstange auf der Unterseite, die so flach war, dass weder Wagen, noch Fahne oder höher liegendes Gepäck auf dem Heck eine Chance zum Passieren hatten. So musste Torben aussteigen und die betroffenen Teile umladen bzw. mit dem Wagen die Brücke überqueren und auf der anderen Seite wieder aufladen.

Der Rastplatz für die Nacht wurde dann schnell gefunden und praktischweise war auch unweit eine Sperrstelle des Kanals. (In den Abschnitten, in denen der Kanal höher als die Umgebung liegt, kommen diese Nottore regelmäßig vor.) Diese hatte eine flache steinerne Kaimauer, an der wir ausluden. Das Boot verblieb im Wasser und wurde mit zwei Leinen und einem Skull abgespannt. So sollte es die Nacht gut überstehen können. Noch war offen, ob wir an Land oder auf dem Wasser die nächsten 4 km zurücklegen würden.

Nach dem Zeltaufbau unter einem großen Baum im Schein der großen LED bildeten bewährte Käsenudeln den Tagesabschluss.

Unseren Scheinwerfer mühselig im Baum angehängt. Nun kann das Zelt aufgebaut werden!
Unseren Scheinwerfer mühselig im Baum angehängt. Nun kann das Zelt aufgebaut werden!