25. Tag, Hulta -> Norrkrog (33.2km)

Donnerstag, 24 September 2015

Nach der gestrigen Wanderung stand erst einmal 7 km Rudern an. Es sollte über den Asplången gehen und anschließend 2 weitere Kilometer den Kanal hinauf. Wir wurden jedoch jäh ausgebremst, als der Wetterbericht beschaut wurde. Es sollte bis zum Mittag ersteinmal regnen. Nach dem Frühstück waren somit Vorzeltaktivitäten angesagt. Planungen für das nächste Studiumssemester, Postkarten schreiben, Blog schreiben, weitere Strecke beschauen und Wasserkarten nach Untiefen befragen. Des Weiteren wurde der Akku in Julians Handy zum Formschluss mit Klebeband ergänzt, damit dieses sich beim Tracking nicht erneut neustarten könnte.

Zum Mittag endete schließlich der Regen, sodass wir anfingen zu packen. Seit Tagen fragten wir uns, wobei wir beim Abbauen und Packen so viel Zeit brauchen. Aus diesem Grund befestigte Torben die Kamera an einer Fahnenstange und lies diese per Zeitrafferaufnahme unsere Tätigkeiten filmen. Zum Ende des Abbaus kam sogar Leben in die Schleuse. Zwei Boote sollten geschleust werden und eines davon fuhr in unsere Richtung. Die Chance erkannt, hofften wir, mit dem anderen Schiff bei den nächsten Schleusen mitgeschleust werden zu können. Leider lehnte die zugehörige Schleusenwärterin ab. So sollten wir dann doch kurz hinter dem See Umtragen dürfen.

Wir ließen das Boot also vorbei und machten uns schließlich auf den Weg über den Asplången. Wir trafen ein Schiff vom Militär, was auf Schleusung wartete und fuhren über wunderbar glattes Wasser bei Sonnenschein über den See. Während der Überfahrt trafen wir dann 4 (!) weitere Schiffe ähnlichen Types vom Militär. Trotz dessen sie bei ihrem hohen Tempo viele hohe Wellen erzeugten, hielten alle (!) Schiffe für uns an, damit wir keine Wellen abbekämen. Wie uns das 3. Schiff verdeutlichte, war diese Maßnahme auch nötig, denn dieses hatte es nicht rechtzeitig geschafft zu stoppen und brachte unser Boot ganz gut zum Schaukeln.

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Schließlich kamen wir bei der vermeintlichen Schleuse an. Diese zeigte sich in ihrem besten Status. Nämlich beide Tore offen! Das hieß freie Durchfahrt und ca. 6km Fußweg erspart.

Das letzte Stück Götakanal sollte natürlich nicht hürdenlos bleiben. Wir bekamen Brücken derart, wie wir sie bereits in Töreboda erlebt haben. So flach, dass das Boot erst entsprechend präperiert werden muss, um durch zu passen. Das heißt, Wagen runter, Fahne raus, Gepäck flach im Boot verteilen. Damit die Zugleine der Brücke, die direkt unter dieser hängt, über das Boot „gleiten“ kann, wurden Haken, Skulls und Bretter so kombiniert, dass das Seil möglichst nirgends hinter haken kann. Schließlich hielt Torben mit einem Haken vom Land aus bestmöglich das Brückenseil hoch, während Julian vom Boot aus, dieses langsam unter der Brücke durchschob. Tatsächlich passte letztendlich alles!

Passt perfekt!
Passt perfekt!

Am Steg dahinter noch eine kurze Snackpause gemacht und weiter gerudert. Schließlich war auch das letzte Stück Götakanal zu Boot geschafft und wir luden auf Landfahrt um, um die letzten Kilometer, entlang der Schleusen, zu Fuß zurückzulegen.

Eine von vielen flachen Brücken...
Eine von vielen flachen Brücken…

An der Mündung angekommen offenbarte sich dann ein größeres Problem. Es gab keine vernünftige Stelle zum Einsetzen des Bootes! Das Absuchen der Umgebung half da nicht weiter und wir mussten uns mit einer hohen, schrägen und bealgten Steinkante zufrieden geben. Tatsächlich war das Einsetzen leichter als gedacht. Damit endete schließlich unsere Tour auf dem Götakanal. Die nächsten Tage würden wir vorerst die Ostsee berudern.

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Die Dämmerung setzte bereits ein, somit wurde die Bootsbeleuchtung installiert. So richtig hatten wir noch nicht realisiert, dass wir uns nun auf der Ostsee befinden. U.a. auch deshalb, weil wir uns noch relativ weit im Landesinneren befanden und somit ringsum Land sahen. Nach weiteren 12km machten wir unseren zuvor ausgesuchten Landeplatz aus und legten an einem guten Steg direkt am Badestrand an. Die LED tat erneut ihren Dienst, somit ging der Aufbau des Zeltes schnell und wir kamen erneut relativ früh zu Bett.