15. Tag, Domsand -> Jönköping (15.6km)

14. September 2015

Dieser Morgen begann mit einem Schrecken: Torbens Brille war weg! Am Vorabend war sie noch wie Julians im Innenzelt am Kopfende und nun tauchte sie nicht auf. So etwas beschleunigt das Aufstehen ganz ungemein. Beide waren sofort wach und die Brille zum Glück im nu wiedergefunden – im Schlafsackrand.

Durch den einsetzenden Regen wurde der Schwung wieder genommen und der Morgen zog sich sehr in die Länge. Schließlich wurde der See vom nahen Hafen aus begutachtet und für befahrbar erklärt. So begann der Abbau und schließlich erreichten wir den Hafen. Dort haben wir die Dollen höher geriggert, sodass mehr Freiheit unter den Blättern beim Vorrollen geschaffen werden kann, was das Rudern bei hohen Wellen angenehmer durchführbar und weniger schmerzhaft für Schienenbeine und Knie gestaltet. Diese waren teilweise schon blau… Zusätzlich brachten wir Klebeband an den Auslegern an, um das Hereinbrechen von Wellen zu minimieren.

Nach einem kalten Mittag am Hafen mit zur Neige gehenden Brotbelagsvorräten brachen wir dann auf. Es war welliger als zunächst gedacht und damit auch nasser, zumal die Wellen nicht zu unserer Fahrtrichtung passten. So kämpften wir uns bis nach Jönköping durch und legten dort zur weiteren Lageklärung an. Eine Messung an den Batterien ergab, dass wir den örtlichen Campingplatz anlaufen sollten zum Laden: Hätten wir diesen nicht genommen, wären die folgenden Tagesetappen entweder zum nächsten Campingplatz sehr kurz geworden oder wir hätten nicht genügend Strom zum Pumpen am gesamten Ostufer des Vätterns bis hoch nach Motala gehabt. Da beide Aussichten nicht wünschenswert waren, ging es eine Ecke weiter bereits nach nur 16 km aus dem Wasser heraus wieder auf den Wagen.

Auf dem Weg zum Camping in Jönköping
Auf dem Weg zum Camping in Jönköping

Der anschließende Fußmarsch führte uns entlang der Promenade mit Fahrradhighway zum harten Schlussanstieg zum Steilufer hinauf. In noch gewohnter Manier schleppten wir uns und das Boot den Berg hinauf und holten dabei eine Fahrrad schiebende Frau ein. Am Campingplatz angekommen wurde bei recht viel Wind aufgebaut und dann die Batterien mit Strom versorgt, bevor es einkaufen gehen sollte. „Kurz die Batterien anschließen“ und dabei gleichzeitig noch nutzbar lassen für die Zeltbeleuchtung war nicht so einfach. Diese Kombination hatten wir noch nicht, folglich wurden erst passende Kabel gelötet. Mit weiteren Modifikationen vergingen so die nächsten beiden Stunden.

Lötarbeiten - diesmal im Zelt
Lötarbeiten – diesmal im Zelt

Letzlich liefen wir dann 45 Minuten vor Ladenschluss quer durch ein Industrieende von Jönköping zwischen Busdepot und Autobahnknoten zum Lidl und kauften dort in ungewohntem Umfeld (falsch, da sichtbar deutscher Laden mit unvollständiger und schlechter Auswahl) ein.
Zurück am Platz gab es vorm Schlafen gehen noch Pizzen. Nachtruhe dann mal vor Mitternacht. 🙂