16. Tag, Jönköping -> Gränna (32.8km)

15. September 2015

Dieser Morgen begann anders als die vorigen: Nach dem frühen Aufstehen ging es nicht gleich ans Packen und aufs Wasser, sondern erstmal noch einige Sachen am Platz erledigen. Die Gründe dafür sind recht einfach: Das Wetter sollte sich mit weniger Regen und Wind im Tagesverlauf zu unseren Gunsten ändern und Julians Thermodynamikklausur rückte inzwischen spürbar näher. Torben nutzte die Zeit dem unvermittelten Ausfall seines Tablet auf den Grund zu gehen – ein Akkuproblem.

gesammeltes Regenwasser im Bug des Boots
gesammeltes Regenwasser im Bug des Bootes

Gegen Mittag begann dann der Abbau bei Sonnenschein. Es waren noch zig Liter Regenwasser der letzten Nacht aus dem Boot zu fördern. Dann ging es mit dem Boot auf dem Wagen weiter in Richtung Husquarna – nicht zurück nach Jönköping, da beide Wege in die Häfen etwa gleich weit waren und Husquarna uns weiter brachte und weniger Steigungen versprach.

Kurz vor Husquarna erreichten wir eine Slipanlage mit zugehörigem Steg, die uns als Start in die nächste Etappe diente.

Einsetzstelle an einer Sliprampe nahe Husquarna
Einsetzstelle an einer Sliprampe nahe Husquarna

Es stand endlich mal wieder eine nennenswerte Streckenlänge auf dem Programm: ca. 30 km nach Gränna, was bei Südwind (=Schiebewind) machbar sein sollte, sofern dieser nicht so stark ausfiel, dass er uns schaden würde.

Tatsächlich zeigte sich der Vättern dieses Mal von einer schöneren Seite: Sonnenschein über weite Teile und Wellen, von denen nur wenige ins Boot kamen. (Julian stellte auf dem Weg aus Hjo fest, dass die Wellen zum Kuscheln ins Boot kämen und darum auch so kalt seien, heute wurde er dann leider mehrheitlich enttäuscht.) Die Pumpe lief nur noch halbstündlich für kurze Einsätze, bis der Wind gegen Abend abflaute und die Wellen deutlich zurückgingen. Durch diese Konstellation kamen wir endlich wieder zügig voran und erreichten Reisegeschwindigkeiten von knapp 10 km/h.

Kurze Ruderpause auf dem Vättern bei schönstem Wetter
Kurze Ruderpause auf dem Vättern bei schönstem Wetter

Gut gestimmt erreichten wir kurz vor Dämmerungsanbruch den Hafen von Gränna und entluden dort. Kurz zuvor gab es vor dem Hafen einen Schreckmoment: Etwa einen Meter neben dem Boot tauchte auf einmal ein 20-cm-Durchmesser Betonrohr aus dem Wasser auf. In den Wellentälern war es gerade so zu sehen und gluckste etwas, wodurch wir es mitbekamen. Glücklicherweise entgingen wir einem Kontakt!

Bis alles verladen war, wurde es dunkel und wir schoben die letzten hundert Meter bis zum Campingplatz. Der Aufbau auf dem fast leeren Platz im schwachen Schein einer Lampe verlief zügig. Unseren Milchreis schnell in einem sehr noblen Servicegebäude erwärmt. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit passierte an diesem Abend dann auch nicht mehr viel.