39. Tag, Helsinki -> Fähre (Ruhetag)

Donnerstag, 08. Oktober 2015

Die Nacht war wirklich so kalt wie erwartet: Innen und außen am Außenzelt war Raureif/ Eis zu finden und der Rasen war außerhalb des Zeltes leicht gefroren.

Unser TK-Nachtlager am Morgen, bevor die Sonne kam
Unser TK-Nachtlager am Morgen, bevor die Sonne kam

Zum Frühstück gingen wir daher wieder in die Küche bzw. den Aufenthaltsraum. Dieser war angenehm beheizt und bot genügend Platz. So viel, dass wir nach dem Frühstück alle möglichen Sachen aus dem Zelt herüber holten, um sie bereits zu sortieren. Durch die frühe Check-In Zeit bei Finnlines hatten wir noch ungenutzte Stunden im Zeitplan, die sich nicht mehr für viel anderes lohnten, als unser Equipment der letzten Wochen auseinander zu sortieren. Das Packen erfolgte dann ebenfalls teilweise in der Küche, sodass wir erst gegen halb 11 wieder nach draußen gingen. Inzwischen war es nicht mehr sehr kalt und im Zelt sogar schon ein bisschen gewärmt. Der restliche Abbau wurde zügig erledigt und mit dem teilweise beladenen Boot zum Aufenthaltsraum vorgefahren. Dort haben wir das Boot unter den Augen zweier staunender junger russischer Backpacker vollständig beladen und fahrfertig abgedeckt etc.

Der Weg zum Fährterminal war heute deutlich kürzer als gestern zum Campingplatz. Torben legte ihn wieder mit dem Boot zurück, was inzwischen immer besser klappte.

Auf dem Weg zum Fährterminal
Auf dem Weg zum Fährterminal

So erreichte er schnell das Terminal nach 4,5 km Fahrt und wartete dort auf Julian, der den selben Weg zu Fuß bestritten hatte. Dieses Mal musste er nicht als Besenwagen fungieren und das liegen gebliebene Gespann an einer zu steilen Rampe anschieben.

Warten auf Julian und das Mittagessen vorm Check-In
Warten auf Julian und das Mittagessen vorm Check-In

Nach einem kleinen Mittagessen vor dem Check-In begaben wir uns zu selbigem. Dieses Mal war das Personal noch nicht einmal verwundert und fertigte uns einfach ab. Wir bekamen eine eigene Reihe in der Warteschlage und standen dort für die nächsten beiden Stunden (!) neben zwei Seglern, mit denen wir immerhin etwas Unterhaltung hatten. Während der nahezu endlosen Wartezeit schien immerhin die Sonne, sodass es nur mäßig kalt wurde und die Kekse schmeckten. Als vorletztes Fahrzeug wurden wir abgeholt: Es fährt immer ein Begleitfahrzeug mit Personal vorher und zeigt den Weg über das Hafengelände.

Außer uns wartet nur noch ein Export-Ferrari auf die Fähre. Der Rest durfte schon los.
Außer uns wartet nur noch ein Export-Ferrari auf die Fähre. Der Rest durfte schon los.

Julian fuhr in diesem Auto mit, während Torben versuchte mit Boot und Fahrrad zu folgen, was bis zur Rampe auf das mittlere Ladedeck des Schiffes gut klappte.

Über die Fährenklappe geht es in den Rumpf...
Über die Fährenklappe geht es in den Rumpf…

Die letzten 5 Höhenmeter wurden dann gemeinsam heraufgeschoben, bevor es bis zum Bug der Fähre ging, wo wir zwischen diversen abgestellten Ausrüstungsgegenständen einquartiert wurden.

...wo wir ganz im Bug unseren Platz bekamen.
…wo wir ganz im Bug unseren Platz bekamen.

Nach der hoffentlich erfolgreichen Sicherung unserer Ladung ging es durch Maschinennebenräume ins Treppenhaus und in die kleine Kabine. Dort ist man gefühlt im Stile der 80er Jahre angekommen, obwohl das Schiff angeblich von 2007 sein soll… An Deck sah es nach etwas später aber auch erheblich älter aus. Was auch immer eine Reederei mit ihrem Schiff in 8 Jahren machen kann (oder eben nicht?).

Los geht's - Ablegen in Helsinki
Los geht’s – Ablegen in Helsinki

Während des kurzen Rundgangs stellten wir schnell fest, dass wir tatsächlich auf einer Frachtfähre mit kleinem Passagierteil gelandet waren. Eine Bar kombiniert mit dem Restaurant und drei Spielautomaten stellt neben den Saunen die Attraktionen des Schiffs dar. Alles auf einem Viertel Deck untergebracht. Wir hatten es wohl vorher noch nicht zu schätzen gewusst, auf einem Fast-Kreuzfahrtschiff gewesen zu sein. (Wohl gemerkt, für den halben Preis!)

Die Stimmung sank weiter, als wir feststellten, dass das Internet nicht langsam, sondern praktisch unbrauchbar ist. Antwortzeiten scheinen endlos und Daten werden praktisch keine übertragen. Ein Mailabruf dauert ohne neue Ergebnisse Minuten. – Wir stellten fest, dass wir auf diesem Schiff bei mäßiger Fernsehauswahl noch völlig verdummen würden und landeten für ein paar Stunden vor selbigem, bevor es Schlafen ging.

Unsere etwas veraltete Kabine
Unsere etwas veraltete Kabine