12. Tag, Forsvik -> Hjo (46.5km)

Freitag, 11. September 2015

Am Morgen war es durch die sternenklare Nacht sehr kalt und die Sonne hatte auf dem Campingplatz am Waldrand keine Chance das Vorzelt zu wärmen. So verzogen wir uns zum Frühstück erneut in die Küche des Campingplatzes ins Warme.

Zum Abbau kam dann doch, wie so oft, die Sonne und wir hatten lediglich mit dem frisch gemähten Rasen zu kämpfen, der an all unseren Gepäckstücken hing und sich beim Einpacken und der Verladung ins Boot kaum trennen ließ.

Nach einem Start auf erneut glattem Wasser kamen wir sehr schnell über den Viken in einen Kanalabschnitt – dieser ist ein Durchstich, der eine Landzunge abkürzt. Als wir dort einbogen, trauten wir unseren Augen nicht: Ein Passagierschiff kam uns entgegen und zwang uns zu einer Pause nach kurzer Rückwärtsfahrt. Links und rechts 2m bis zum Ufer sind dann doch zu wenig.

Kanal gefüllt durch ein Passagierschiff
Kanal gefüllt durch ein Passagierschiff

Nach einem weiteren Kanalstück kamen wir an die Schleuse in Forsvik, welche die älteste des Kanals ist. Hier wurden 1810 die Bauarbeiten am Kanal begonnen. Die Schleuse war von der vorherigen Schleusung noch offen und wir fuhren in die Kammer mit einem Hoffnungsrest auf ein Herabschleusen ein. Der Schleusenwärter entdeckte uns und sagte, wir müssten umtragen, er könne uns nicht schleusen. Daraufhin blieben wir stehen und berieten uns. Er erwiderte inzwischen, wir sollten kurz warten und daraufhin gingen die oberen Schleusentore zu – wir kamen zu unserer ersten Schleusung und sparten damit ca. 1 Stunde Umtragezeit! 🙂 und das kostenlos.

Schleusung in Forsvik
Schleusung in Forsvik

Danach ging es über einen weiteren See nach Karlsborg, wo wir eine Pause an Land einlegten. Nach der Durchfahrt durch die Stadt kamen wir an Inseln vor der Vätterneinfahrt. Dort entschieden wir uns – wie sich später herausstellte – für die falsche Durchfahrt und fuhren uns dort fast fest. Nach einem Bogen in das eigentliche Fahrwasser kamen wir dann um eine Insel herum auf den Vättern, Schwedens zweitgrößten See. Bereits bei der Einfahrt kam das erste Mal Wasser ins Boot.

Auf der weiteren Fahrt über den Vättern nach Hjo wurden wir kräftig durchgeschaukelt und durften die Pumpe erneut regelmäßig zum Einsatz bringen. Nach ca. 35 km dieser Wellenfahrt kamen wir erschöpft in Hjo an. Wir ergatterten uns einen Platz nahe der Sliprampe und konnten vor wechselndem Publikum unser Boot und Gepäck auf den Wagen verladen.

Landung in Hjo - hier ausnahmsweise ohne Passanten oder Zuschauer
Landung in Hjo – hier ausnahmsweise ohne Passanten oder Zuschauer

Auf dem Weg zum Campingplatz gab es noch einen Supermarktstopp.

Dort angekommen verwog Julian sämtliche Gepäckstücke, während Torben das Zelt aufbaute. Es interessierte uns seit Reisebeginn, wie viel wir transportierten. Beim Zusammenrechnen während des Abendessens stockte Julian und rechnete erneut. Wir kommen auf ca 175 kg Gepäck, abhängig vom Verpflegungsstand. Hinzu kommt das Boot, mit Schotts etc zu 75 kg was ein Gesamtgewicht von 250 kg ergibt!! – Der Wagen war auf 160 kg mit etwas Reserve ausgelegt. Er macht sich aber weiterhin sehr gut. Nach dem strammer Einstellen der Federung ist der Wagen von Durchschlägen selbiger wieder sicher entfernt.

Mit diesem Schreck ging es duschen und schlafen.