4. Tag, Trollhättan -> Halle- och Hunneberg (26.5km)

3. September 2015

Nach einer langen Nacht, begann ein mittlerweile routinierter Morgen in Trollhättan. Nachdem wir abends Wasser in einer der Batterieboxen festgestellt hatten, wurde diese flugs während des Frühstücks wieder montiert. (Inklusive Problemen wie: Wenn ich die Box jetzt vom Tisch nehme kippt dein Müsli aber aus!) Der Abbau des Zeltes und das Aufladen des Bootes verlief zügig, sodass wir bereits gegen eins auf dem Wasser waren. Die wenigen Kilometer zur Schleuse verruderten sich „reibungslos“. Dort angekommen merkten wir allerdings schnell, das wir keine Aussteigemöglichkeit haben. Daher suchten wir einen ehemaligen Schleusenflusszweig ab, ernteten aber nur überraschte Blicke beim Einfahren in eine Sackgasse. Letztendlich suchten wir dann doch nach einer, per Google Maps als Strand ausgemachten, Stelle, die am Wehrarm liegen sollte. Ein Strand war zwar nirgends auszumachen, jedoch fanden wir an entsprechender Position eine kleine Bucht mit Steinkante, die sich gut eignete, Berlin auszuladen und auf den Wagen umzusetzen.

Nach kurzer Wegrecherche und einer erfolgreichen Stegsichtung per Google Street View, machten wir uns auf den Weg Richtung Schleuse. Dieses Mal hatten wir Glück, denn ein freundlicher Fahrradfahrer bot uns seine Hilfe an, das Boot den Anstieg mit hinaufzuschieben. Der restliche Weg war somit auch schnell geschafft. Auf der Oberseite angekommen, konnten wir erstmals unsere neue Einladetechnik erfolgreich anwenden. Dank des breiten Steges war es uns möglich, das Gepäck direkt an die entsprechende Bootsposition auf dem Steg zu legen, sodass das Einladen überraschend schnell vonstatten ging.

Das gesamte Gepäck in Bootsanordnung aufgereiht

Aufgrund des Zieles, heute den Vänern zu befahren installierten wir unsere erste Pumpe und legten die Schwimmwesten bereit. Nach einem schnellen Eis am Schleusenkiosk ging es dann auch weiter in Richtung Vassbotten. Dieser war allerdings schnell überquert und so landeten wir mit zweitägiger Verspätung endlich auf dem Vänern!

Guter Dinge, endlich strömungsfrei mit gefühlt doppelter Geschwindigkeit voran zu kommen, fuhren wir los in Richtung Ostküste. Jedoch wurden wir jäh gestoppt! Ein nahezu unsichtbarer Koloss an Stein erbaute sich gut 200m vor der Küste vor uns unter Wasser, auf dem wir glatt aufgelaufen waren. Glück im Unglück, die Kielschiene tat ihren Dienst und verhinderte schlimmeres. Die Pause nutzend, versicherten wir uns, dass die sich scheinbar nähernden Regenwolken, sich nicht nähern, bekamen aber nur ungewisse Antworten. Eines war jedoch klar: das seltene leise Grollen im Hintergrund war nicht wie gehofft die Bahn oder ein LKW, sondern ein Gewitter. Nun mit noch mehr Eifer, schoben wir uns vom Stein zurück und fuhren auf die nächste Landspitze zu. Das Wasser war für so einen großen See überraschend glatt, sodass man sich fast hätte drin spiegeln können. Somit gab es keine weitere Bremse und wir waren schnell rüber.

Da wir seit Beginn unseren Tagesrhythmus nicht gerecht werden konnten, entschieden wir uns, die nächstmögliche Gelegenheit zu nutzen, unsere heutige Fahrt zu beenden. Jedoch sah die Küste ganz genauso aus, wie noch vor zwei Tagen, als wir die ganze Nacht durchfuhren, um ein Rastplatz zu finden. Glücklicherweise entpuppte sich jedoch ein Schilfgürtel als großer Sandstrand 🙂 Wir beiden trauten dem Braten nicht und somit fuhren wir sehr sehr vorsichtig heran, auf jeden Stein im Wasser lauernd. Es fand sich tatsächlich kein einziger! Eine schnelle Umgebungsuntersuchung führte uns zu dem Schluss, hier zu übernachten. Sehr genial: Die großen Steine im Wasser, waren alle auf Seiten des Privatstrandes 😀

Landung an der Campingstelle
…ein Strand ganz für uns allein!

Somit konnten wir erstmals im Tageslicht, trocken und strandnah unser Zelt aufbauen. Eine Sensation! Zum Abendbrot genossen wir dann einen herrlichen Blick durch die Zeltfenster (die Mücken interessierte es leider nicht, dass wir sie nicht willkommen hießen :-/) auf den Vänern. Nach solch einem erfolgreichen Tag, sind wir gespannt, was uns die nächsten strömungsfreien Tage zu bieten haben!

Ein Gedanke zu „4. Tag, Trollhättan -> Halle- och Hunneberg (26.5km)“

  1. Hallo,

    es ist sehr interessant, Eurer Reiseerzählung zu folgen :-).
    Auch kommt mir die unendliche Suche nach einem Wild-Campingplatz bekannt vor, halt nur ohne Unterstützung aus dem Web …

    Grüße.
    Klaus.

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